Probensaal Redoute für Staatskapelle Deutsches Nationaltheater in Weimar – Neubau

Auftraggeber:
Stadtverwaltung Weimar vertreten durch das Amt für Technische Gebäudewirtschaft Schwanseestraße 17, 99423 Weimar
Bauzeit:
2018 – 2021
Gewerke:
HLS-Technik (KGR 410, 420, 430) Nutzungsspez. Anlagen (KGR 470) Gebäudeautomation (KGR 480)
Leistungsphase:
1 – 8
BGF:
1.407 m²

Sanitärtechnik(KGR 410):

Die Entsorgung des Abwassers erfolgt im Mischsystem. Laut der vorliegenden Entwurfsplanung wird an das vorhandene Abwassernetz angeschlossen. Leistungsgrenze zu den Außenanlagen ist 1m außerhalb des Gebäudes. Es entstehen neue Sanitärbereiche für den Bereich Probensaal mit WC-Anlagen für Damen und Herren.

Das Schmutzwasser der sanitären Bereiche wird in die Grundleitung unter Untergeschoss im Bestand geleitet. Eine Hebeanlage ist nicht erforderlich, da die Rückstauebene des städtischen Anschlusses unterhalb der Verlegebene Grundleitung liegt.

Die Trinkwasserversorgung des Gebäudes erfolgt über den vorhandenen Trinkwasserhausanschluss. Die Trinkwasserleitungen werden in Edelstahl mit DVGW- Zulassung verlegt. Die Rohrleitungen werden in den Zwischendecken und im Fußboden installiert. Diese werden entsprechend EnEV gedämmt. Bei Wand- und Deckendurchführungen werden die notwendigen Brandschutzmaßnahmen eingehalten.

Heizungstechnik(KGR 420):

Die Beheizung des Gebäudes erfolgt über eine neu aufzubauende Wärmeerzeugeranlage. Diese besteht aus einer gasbetriebenen Luft-Wasser-Wärmepumpe, welche im Außenbereich Platz finden soll. Die benötigte Gesamtleistung beträgt nach der Heizlastberechnung 34 kW. Prinzipiell wird durch die neue Wärmepumpenanlage die Erweiterung des Probensaals beheizt. Hierbei entstehen für den Neubau folgende Heizkreise: Heizkreis 1 für die Raumheizung allgemein, Heizkreis 2 die Raumheizung Konvektoren und Heizkreis 3 mit der Lüftung.

Lüftungstechnik(KGR 430):

Raumtemperatur Winter

Die Zulufttemperatur (reine Außenluft für hygienischen Luftwechsel) beträgt 20 °C mit Befeuchtung für den Probensaal.

Raumtemperatur Sommer

Bis 26 °C Außentemperatur beträgt die Raumtemperatur 20 °C mit Kühlung und Entfeuchtung für den Probensaal. Oberhalb von 26 °C Außentemperatur ist die Raumtemperatur gleitend mit einem Abstand von 6 K der Außentemperatur folgend.

Luftfeuchte     

Die Luftfeuchte befindet sich ganzjährig im Probesaal entsprechend der Vorgaben im mittleren Bereich 55% durch die Befeuchtung im Winter und Entfeuchtung/Nachheizung im Sommer.

Vorrangiges Ziel der Raumlufttechnischen Anlagen ist die Realisierung des hygienischen Mindestluftwechsels mit 40 m³/h Frischluft pro Person und Realisierung einer rel. Raumluftfeuchte von 55 +/- 10% im Probesaal bei den o.g. Raumtemperaturen.

Die Kühlung der zugeführten Außenluft erfolgt mit Kaltwasser aus einem Kaltwassersatz. Im Winter wird die Luft nach der hocheffizienten Wärmerückgewinnung mittels Heizungswarmwasser auf die erforderliche Temperatur nachgeheizt und mit einem Dampfluftbefeuchter befeuchtet. Die innenliegenden Räume werden gemäß Aufgabenstellung auch über eine CO2- Regelung gesteuert. Die Nebenräume ohne Fenster werden durch einfache mechanische Lüftungsanlagen be- und entlüftet.

Folgende RLT-Anlagen wurden u.a. geplant:

Probensaal ca. 8.400 m³/h, Funktionsräume ca. 4.000 m³/h (Einstimmzimmer, Lagerbereich, Technikbereich) und Nebenräume ca. 1300 m³/h. Gekühlt wird in den Gebäudeteilen mit direkter Kühlung über einen Kaltwassersatz. Aus der Forderung der Regelung von Temperatur und Feuchte resultiert ein Bedarf an Kälteenergie von ca. 77 kW.

Gebäudeautomation(KGR 480):

Alle Technischen Anlagen der HLS-Technik werden über eine zentrale Gebäudeautomation geregelt. In die Regelung sind weiterhin die Heizkreise der Gebäudeheizung und Lüftung, Lüftungsgeräte und Raumlüftung, die Kälteerzeugung und die Kühldecken integriert. Die Heizkreise der Gebäudeheizung werden außentemperaturabhängig geregelt.

Die Gebäudeautomation ermöglicht weiterhin die genaue Vorgabe von Raumluftparametern in den Bereichen von einer zentralen Stelle aus. Ebenfalls wird mittels der DDC eine zentrale Datenerfassung vorgenommen und Störmeldungen in verschiedenen Prioritäten, einschließlich der eventuell notwendigen Alarmmeldungen, verarbeitet und weitergegeben. Eine weitere wichtige Funktion der DDC/GLT ist die Verknüpfung der HLS-Technik mit der Brandmeldeanlage. Bei Auslösung eines Brandalarms werden z.B. alle Lüftungsanlagen außer Betrieb genommen. Hiermit wird verhindert, dass Kaltrauch in andere Brandabschnitte und Gebäudeteile gelangt. Die Kosten- und Terminziele wurden eingehalten.